Allicin – was bewirkt der Inhaltstoff von schwarzen Knoblauch?

Allicin

Knoblauch hat ein Geheimnis – und zwar Allicin. Dieser Inhaltsstoff verleiht dem Knoblauch seinen charakteristischen Geruch und ist für die vielen positiven gesundheitlichen Wirkungen von schwarzen Knoblauch verantwortlich.

Autor: Janine Merko



Was steckt hinter dem Inhaltsstoff?

Bei Allicin handelt es sich um ein Spaltungsprodukt von Alliin. Und dies wiederum ist eine Aminosäure, welche in Knoblauch vorkommt. Sobald die Knoblauchzehe verletzt wird, beginnen die Enzyme damit das Alliin zu Allicin und auch weitere Aromastoffen abzubauen.

Allicin beginnt dann seine Wirkung in Form des scharfen Geruchs auszutreten, der deutlich wahrgenommen werden kann.

Das Abbauprodukt von Alliin kommt allerdings hauptsächlich in frischem Knoblauch vor. Aber auch Schwarzer Knoblauch, auch als „Black Garlic“ bezeichnet, enthält Allicin.

Der Inhaltsstoff von Knoblauch gilt als sehr gesund. Aus diesem Grund wird er häufig in der Lebensmittel- und sogar der Pharmaindustrie verwendet.

Zum Beispiel basieren eine Reihe von Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmittel auf Knoblauchbasis. Experten raten dabei nicht mehr als 5 Milligramm Allicin pro Tag einzunehmen.

Objekt der Wissenschaft

Sowohl Weißer, wie auch Schwarzer Knoblauch enthält jede Menge Alliin, das zu Allicin umgewandelt wird, wenn der Knoblauch angeschnitten wird. Geht es dabei um den Knoblauchgeruch, scheiden sich aber die Geister.

Denn eine gesundheitliche Wirkung kann kaum einer im Knoblauchgeruch entdecken. Die einen lieben diesen Geruch, die anderen mögen ihn absolut nicht.

Eine positive Wirkung des Geruchs von Knoblauch konnte man auch nicht entdecken bei den vielen wissenschaftlichen Untersuchungen, denen Weißer und Schwarzer Knoblauch schon unterzogen wurde.

Vor allem beschäftigen sich die Wissenschaftler vielmehr mit der Frage, warum Knoblauch bzw. das Abbauprodukt von Alliin so gesund ist. Dabei ist bis heute nicht bekannt, wie genau das Allicin auf den Körper wirkt.

Man geht davon aus, dass es ein Zusammenspiel von verschiedenen im Knoblauch enthaltenen Inhaltsstoffen ist. Doch Allicin spielt dabei offenbar eine große Rolle. Entdeckt wurde inzwischen, dass dieser Inhaltsstoff folgend wirkt:

  • Vorbeugend wirkt gegen Krebs, da der Stoff regelrecht zum Radikalfänger und die Bildung von Tumoren verhindern kann.
  • Antimikrobiell wirkt und dadurch Infektionen durch Krankheitserregern vorbeugen kann
  • schlechtes LDL-Cholesterin senkt und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen kann.
  • Blutgefäße vor Ablagerungen schützt und den Blutdruck und Blutfett senken kann.
  • Beim Abnehmen helfen kann

Entsprechende Studien liegen vor. Diese Studien wurden allerdings an Tieren durchgeführt. Wissenschaftlich umstritten ist es daher, ob die Studienergebnisse auch auf den Menschen übertragen werden können.

Ganz eindeutig sind die Studien zudem auch nicht. Erkenntnisse, dass Knoblauch positiv auf den Körper wirkt, gibt es aber schon lange – unabhängig von Studien.

Weißer und Schwarzer Knoblauch sind bekanntlich ein Hauptgewürz in vielen Landeslandesküchen. Vor allem im südlichen Europa und in tropischen Ländern verwendet man sehr viel Knoblauch zum Kochen.

Die Erkenntnis, dass unter anderem Knoblauch im Essen Keime abtötet, wurde dort von Generation zu Generation überliefert. Dass Allicin beim Abnehmen helfen kann, ist durch Studien noch nicht ausreichend belegt.

Überall anzutreffen

Außer der Darreichung von Knoblauch in Form von Kapseln und Dragees als Nahrungsmittelergänzung sollte es nicht schwer fallen die empfohlenen 5 Milligramm Allicin täglich zu sich zu nehmen.

Denn Weißer und auch Schwarzer Knoblauch finden Anwendung bei vielen Gerichten. Der Knoblauch verleiht diesen Gerichten erst ihren charakteristischen Geschmack.

Mit Knoblauch garniert wird häufig eine Pizza. Verfeinert mit Weißen Knoblauch oder Black Garlic werden Salate und Gemüsegerichte, aber auch Saucen und Brotaufstriche.

Bei einem mediterranen Dressing kann Knoblauch als Essigersatz verwendet werden, vermengt mit Olivenöl. Vor allem in der Griechischen und Türkischen Küche gibt es viele Gerichte, die mit Knoblauch verfeinert werden.

So gelangen Sie an den wertvollen Inhaltsstoff

Damit Allicin entsteht, muss der Knoblauch erst einmal geschält werden. Dafür wird die äußere Schale der Knolle abgeschält. Die einzelnen Zehen liegen dadurch frei.

Danach werden die Spitzen der einzelnen Zehen abgeschnitten und seitlich nach oben gezogen. In diesem Moment reißt die Haut der Knoblauchzehe auf.

Diese kann dann behutsam abgezogen werden. An den wertvollen und wirksamen Inhaltsstoff gelangen Sie, indem Sie die Knolle mit der Hilfe von einem Wellenschliff-Messer horizontal halbieren.

Wenn Sie die Knoblauchzehe pürieren möchten, zerdrücken Sie die beiden Hälften einfach erst grob und dann fein. Zur Hilfe nehmen können Sie dafür eine Gabel.

Erfahren Sie hier mehr über die Herstellung von schwarzen Knoblauch.

Blick in die Geschichte

Knoblauch wird in seiner Urform schon seit mehr als 5000 Jahren verwendet. Sehr alte Nachweise über die Verwendung von Black Garlic finden sich vor allem in China und in Ägypten.

Dort wurde Knoblauch nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch als Heilmittel angebaut. Es waren vermutlich die Römer, die den Knoblauch mit ins heutige Mitteleuropa brachten.

Und auch die Griechen wussten um die gesunde Wirkung des Knoblauchs. Ab dem Mittelalter wurde Knoblauch in Mitteleuropa in den Klostergärten angebaut. Seit dem Ende des 8. Jahrhunderts ist die Pflanze eine Nutzpflanze, die sowohl verzehrt wurde, wie auch zur Heilung eingesetzt wurde, wie bei Bisswunden, bei Zahnschmerzen, Durchblutung und bei Haarausfall und bei Lungenleiden.

Aus dieser Zeit stammt auch die Verwendung von Knoblauch als Talisman zum Schutz gegen Geister, Vampire und Dämonen.

Fazit

Ob weisser oder schwarzer Knoblauch – geschmacklich verleiht diese Knolle vielen Gerichten eine besondere Note und hat zudem eine positive Wirkung auf die Gesundheit. Eine besondere Pflanze eben.

Weitere Informationen